10.
Jan
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Randnotiz zur Literalisierung

von Ben

Gemeinhin ist ja bekannt, dass Frauen diskriminiert werden, nicht die gleichen Bildungschancen haben und eine Angleichung der Lebensverhältnisse erst in den letzten 30 Jahren stattgefunden hat. Insbesondere ist aber allgemein bekannt, dass “früher” (nein, nicht alles besser war) Frauen geradezu bewusst “dumm” gehalten wurden. Individuelle Ausnahmen bestätigen hier nur die Regel. Eine Ausnahme allerdings hat mich wirklich überrascht: in den industriell unterentwickelten ruralen Gebieten Englands hat sich Ende des 19. Jahrhunderts der Literalisierungsprozess alles andere als “normal” entwickelt. Während nämlich zwischen 1860 und 1914 die Alphabetisierung der Männer kaum Fortschritte machte, schritt die Literalisierung der Frauen nicht nur schneller voran, sondern übertraf die der Männer. Das ist der einzige mir bekannte Fall, einer gegenüber der männlichen h&ouml,heren weiblichen Literalitätsrate in Europa vor dem 20. Jahrhundert. Worauf diese Entwicklung zurückzuführen ist, weiss ich allerdings nicht.

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